Corona-Maßnahmen bewerten

Ich möchte hier die Corona-Maßnahmen bewerten:

An den Hygieneregeln gibt es nicht viel zu bemängeln. Abstandhalten, im Innenbereich Maske tragen und Lüften sind gute Maßnahmen. Corona ist keine Schmierinfektion, sodass man es mit dem Händewaschen auch übertreiben kann. Maske im Außenbereich ist bei längerem Tragen nicht hilfreich, weil die Maske durchfeuchtet und dann gewechselt werden muss.

Ich erinnere daran, dass das RKI regelmäßig darum bittet, dass man bei leichten Symptomen bereits Zuhause bleibt. Leider fehlt hier ein konkretes Vorgehen und einen Aufruf an die Bevölkerung so wie es bei den Hygienemaßnahmen gegeben hat.

Hinweise wie dies praktisch umgesetzt werden kann liefern die Maßnahmen zum Schutz der vulnerablen Gruppen: 37,5°C (leicht erhöhte Temperatur), Sauerstoffsättigung im Blut unter 90% (!?/SpO2/Bewegung), Verlust von Geschmackssinn oder Geruchssinn, leichte und typische Grippe- und Erkältungssymptome

SpO2 – pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung

Messgeräte für SpO2 sind für unter 10 EUR erhältlich. Medizinisches Personal sollte kein Problem haben die Messwerte richtig zu deuten. Andere Personen müssen sich Hilfe suchen, beraten lassen und sich in das Messverfahren einweisen lassen. Bewegung kann den Messwert deutlich verbessern, weil man dann mehr atmet. Beim Schlafen kann der Wert unter 90% fallen. Auch dies sollte dann untersucht werden.

Beim Erkennen einer der Symptome bitte einen Selbsttest machen. Wenn der Selbsttest positiv ist, meldet man sich telefonisch beim Gesundheitsamt. Ist der Selbsttest negativ, ruft man den Hausarzt zur weiteren Abklärung an.

Die Maßnahmen in Krankenhäusern und Pflegeheimen gelten sowohl für das medizinische Personal, als auch für alle anderen, wie Hausmeister und Reinigungskräfte.

Das Auffinden von Infizierten basiert einzig auf dem Zufallsprinzip. Zufall deshalb, weil nur Erkrankungen und regelmäßiges Testen in bestimmten Einrichtungen zum Erkennen von Infizierten führt. Auch Schnelltests werden nicht von jedem wahrgenommen. Man hat fast den Eindruck, dass man die Infizierten gar nicht finden will. Gerade, wenn die Inzidenzen niedrig sind, muss man dies Verstärken damit die Inzidenzen niedrig bleiben. Die Hygienekonzepte (Klick and Meet) im Innenbereich müssen aufrechterhalten bleiben.

Das Grundprinzip der meisten Maßnahmen ist, dass man damit andere Schützt.

Die Erfolge in der Pandemie haben wir uns gemeinsam Erarbeitet.

Die meisten Maßnahmen, die Grundrechtseingriffe darstellen, sind ohne Früherkennung infrage zu stellen.

Das Schließen des Einzelhandels in der ersten Welle war wohl der größte Fehler: Zum Glück hat sich Türverkauf und Vorbestellung in der Zwischenzeit überall durchgesetzt. In elf Bundesländern wäre dies in der ersten Welle gar nicht nötig gewesen.

Was in der ersten Welle das größte Problem war: Lieferketten wurden unterbrochen und Produktionsstraßen kamen zum Stillstand. Der internationale Warenverkehr ist durch die Pandemie massiv gestört worden. Aktuell gibt es noch Probleme bei den Seecontainern: Preis für den Transport ist bis um das Fünffache gestiegen und durch die Abwicklung und stehende Ware in den Exporthäfen ist ein Stau entstanden. Ob dieser sich wieder auflöst, ist unklar. Ob man möglichst viele Container aus und nach China über die Schiene umleitet?

Das Corona gefährlich ist, wird von mir nicht bezweifelt, aber es ist auch kein Killervirus:

Ich habe auch schon sehr früh begonnen, mich mit dem Gesamtinfektionsgeschehen auseinander zu setzen: Infektionsmodell_20210729

Als Grundlage nehme ich die Heinzbergstudie mit ca. 0,3% Sterblichkeit und ca. 80% Dunkelziffer. Andere Studien haben vergleichbare Ergebnisse erbracht. In der zweiten und dritten Welle waren alle Bundesländer betroffen und die Inzidenzen waren sehr hoch. Da kamen die Gesundheitsämter kaum noch mit und dies führt sicherlich zu einer erhöhten Dunkelziffer von 86-87%. Wenn man sich Krefeld anschaut, dann hat der Schutz der vulnerablen Gruppen 80 Menschen ein verfrühtes und unwürdiges Ableben erspart.

Zum Vergleich habe ich aktuellere Studien hinzugefügt. In den Studien kommt man auf 1,4-1,8-mal höhere Infektionszahlen als die von den Behörden erfassten Zahlen. Was ich noch nicht ganz nachvollziehen kann ist die deutlich höhere Mortalität.

Es war durch Autopsien aufgefallen, dass Corona den ganzen Körper befällt. Besonders auffällig dabei das Gehirn. Jetzt weiß man, dass der Befall im Gehirn dazu führt, dass der Erkrankte sich trotzdem gesund fühlt. Dadurch ist in vielen Fällen die unzureichende Sauerstoffsättigung nicht aufgefallen.

Das erklärt auch Long-Covid: Wenn meine Theorie richtig ist, dann kommt Long-Covid durch die unentdeckte, lang anhaltende, unzureichende Sauerstoffsättigung. Man stelle sich vor, dass man den Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff besteigt und den Sauerstoffmangel dann noch nicht einmal bemerkt.

Ich hatte schon sehr früh Kontakt zum Gesundheitsamt und man hat mir zur Abklärung, ob ich Corona habe oder nicht, folgende Fragen gestellt: Waren Sie in einem Skigebiet? Hatten Sie Kontakt zu einem Infizierten? Beides habe ich mit „nein“ beantwortet, was zur letzten Frage führte. Und woher glauben Sie Corona zu haben?

Wie schwierig ist es wohl einen Infizierten gezielt auf der Straße zu finden? Krefeld hat rund 220.000 Einwohner und hatte maximal 5000 Infizierte incl. Dunkelziffer gleichzeitig. Nicht einfach, oder?

Die Prognosen von führenden Virologen gehen dahin, dass wir uns noch weitere 18 Monate mit Covid beschäftigen dürfen.